guiDo! im ersten Schuljahr
Kinder lernen ständig, in rasendem Tempo, und das mühelos. Für die Kinder ist das Lernen meistens Spielen. Und das ist für sie eine ernste Angelegenheit; sie bauen Sandburgen, sortieren Legosteine, klettern auf Bäume...
Wenn sie Jack & Jazzy mit Tönen füttern, dann bewegen sie sich im Raum der Töne und lernen nebenbei, wie Melodien funktionieren.
Lernpsychologen nennen das incidental learning.
guiDo! stellt dazu die Lernarchitektur bereit.
Pestalozzi hat sich vor 200 Jahren so ausgedrückt: „Lernen mit Kopf, Herz und Hand“. Für die Lernpsychologie heute sind das die Lernbereiche kognitiv (Kopf), affektiv (Herz) und psychomotorisch (Hand). Mit Jack & Jazzy arrangieren wir die affektive Lernsituation, und wie nebenbei entwickeln die Kinder kognitiv eine Tonvorstellung.
Wenn die Tonvorstellung dauerhaft im Gedächtnis verankert werden soll, dann geschieht das durch „intelligentes“ Wiederholen, nicht anders als z.B. das 1x1, welches auch nur durch häufiges Wiederholen zum sicheren Wissen wird.
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Die Tonvorstellung stabil implementieren
Ein Vorschlag in mehreren Schritten am Beispiel „Summ Summ Summ“
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Stufe 1
Anfangs probieren die Kinder nach der Methode „Versuch und Irrtum“. Sie bekommen Feedback, weil richtige Töne in die Tontöpfe passen, falsche jedoch nicht. Bei richtig gefunden Tönen freuen sich Jack & Jazzy, bei falsch gefundenen Tönen muntern sie die Kinder auf, es weiter zu versuchen.
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Beim Spielen werden die Kinder bemerken, dass es besser ist,
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den Abschnitt abzuspielen, um den Anfangston zu finden
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den Abschnitt nochmal laufen lassen und gezielt zu hören: geht es aufwärts oder abwärts?
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den Abschnitt nochmal laufen lassen und gezielt zu hören: gibt es Töne, die sich wiederholen?
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Stufe 2
Wenn Jack & Jazzy mit einer Melodie gefüttert wurden, dann ist zwischen den Gehirnzellen eine erste Spur gelegt worden. Diese Spur kann schnell wieder vergessen werden.
Deshalb sollte „Summ Summ Summ“ nach nicht allzu langer Zeit wiederholt werden. Wenn dieselbe Melodie mehrfach durchlaufen wird, dann stabilisieren sich die Zellverbindungen, die schwache Spur wird stärker und schließlich stabil, die Melodie ist im Gedächtnis „verankert“ und wird nicht mehr vergessen.
Die Kinder werden vielleicht inzwischen bermerkt haben, wie systematisches Probieren schneller zum Erfolg führt als gedankenloses Töne antippen. Vielleicht versuchen sie es so:
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Den Abschnitt anhören, summen
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Probieren, den ganzen Abschnitt auf der Hand zu spielen... bis es stimmt
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Danach erst die Töne in die Schalen ziehen
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Stufe 3
„Summ Summ Summ“ nochmal aufrufen, die Gesangsaufnahme überspringen, gleich die Hand einstellen und auf der Hand das ganze Lied üben.
Stufe 4
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auf dem Hauptbildschirm die Hand anwählen. Dann muss man sich erstmal erinnern, welche Töne in „Summ Summ Summ“ überhaupt vorkommen.
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Dann versuchen, die Melodie von „Summ Summ Summ“ zu spielen.
Stufe 5
Auf dem Hauptbildschirm
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„Summ Summ Summ“ spielen mit Xylofontönen
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„Summ Summ Summ“ spielen mit Tonnamen
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„Summ Summ Summ“ spielen mit Tonnamen und mitsingen
Stufe 6
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„Summ Summ Summ“ spielen mit Xylofontönen und dabei die Tonnamen mitsingen
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In der eigenen Hand die Töne tippen undden Liedtext mitsingen
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In der eigenen Hand die Töne tippen und die Tonnamen mitsingen
Den Lernfortschrit dokumentieren - das motiviert
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Ziel ist: mit möglichst wenig Fehlern herausfinden, wie die Melodie funktioniert.
Mann kann die Kinder motivieren, indem sie ihre Fortschritte bewusst erleben.
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Beispiel: Alle meine Entchen
Mögliche Punkte: 162
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Mit einer Tabelle kann man seine Fortschritte kontrollieren:
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Wenn ein Kind das mit verschiedenen Liedern gemacht hat, dann wird die Tonvorstellung sich so gut entwickeln, dass das Füttern von Jack und Jazzy mit neuen Liedern gleich beim ersten Mal mit nur noch wenig oder gar keinen Fehlern gelingen wird. Gleichzeitig werden die Kinder immer schneller.
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Der Lerneffekt
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Auf Dauer wird sich folgender Lerneffekt einstellen: die Kinder „hören“ die Töne auch dann, wenn sie gar nicht auf das Tablet tippen, sondern in die eigene Hand. Damit ist das anfangs beschriebene Ziel erreicht: es hat sich eine im Gedächtnis verankerte Vorstellungskraft entwickelt, die über die Hand sozusagen extern gespeichert wurde und jederzeit über die Hand aktiviert werden kann. Mit der Hand als „Navi“ haben die Kinder ein Fundament, das ein Leben lang hält.
Die Tonvorstellung bleibt als Basiswissen ein Leben lang präsent.
Das 1x1 ist keine „Kindermathematik“, sondern der erste Schritt in die „große Mathematik“. Und Kinderlieder sind kein „Kinderkram“, Kinderliedmelodien sind wie Prototypen für „große“ Musik. Beispielsweise ist Beethovens „Freude schöner Götterfunken“ nicht anders konstruiert als ein Kinderlied.